Rückblick Qualifikationsturnier in Regensdorf


Futsal Masters 2015/2016, 3. Qualifikationsturnier Regensdorf

  1. Dezember 2015

Bei der dritten Austragung des Futsal Masters der Frauen kam es am Klaustag zum dritten Qualifikationsturnier in Regensdorf. Der vom OK des Futsal Masters und dem FC Blue Stars Zürich gemeinsam organisierte Anlass brachte tollen Fussball und mit dem FC Oerlikon-Polizei einen klaren Gewinner hervor.

Für das leibliche Wohl hatten die Blausterne und ihre Zugewandten gesorgt. Neben Penne und einem Salatbuffet gab es selbstgebackene Leckereien, Früchte, Hot Dogs und Sandwiches. In der ausgezeichneten Sportanlage Wiesacker fand man alles, was das Herz begehrte.

In sportlicher Hinsicht war das Menu genau so reichhaltig. Weil nur mehr sieben Teams am Start waren, musste der Modus in einen reinen Meisterschaftsbetrieb geändert werden. Es spielten alle gegen alle, was die Aussagekraft des Ergebnisses erhöhte. Die Spieldauer wurde auf 18 Minuten pro Match verlängert, eine echte konditionelle Herausforderung für die Spielerinnen. Dennoch blieb das Turnier bis zum Schluss spannend und hochklassig.

Den ersten Platz belegte am Ende der FC Oerlikon-Polizei. Schon im ersten Spiel gegen den FC Niederweningen meldeten die Stadtzürcherinnen ihre Ambitionen an und gewannen gleich 5:1. Leutrime „Lëu“ Bushati hatte ihr Team bei 13:45 in Führung gebracht (im Futsal läuft die Uhr rückwärts). Die Zürcher Unterländerinnen um Captain Nathalie Schneider hielten zwar dagegen, konnten aber nicht verhindern, dass Raissa Cordovil da Silva nach einem Pfostenschuss auch ins Tor zum 0:2 traf. Zwar gelang ihnen eine Minute später durch Melanie Ebener der Anschlusstreffer, aber Sofia Bösch und zweimal Lëu stellten kurz darauf den Endstand her.

Die beiden nächsten Partien kann man als vorsichtiges Abtasten bezeichnen. Sowohl Richterswil/Wädenswil und die Beach Soccerinnen vom BSC Winti Panthers als auch die U19 des FC Aarau und der FC Wil trennten sich in ihren ersten Spielen 0:0, wobei sich insbesondere die Ostschweizerinnen auch bei Goalie Selina Steinemann bedanken konnten, dass keiner der Aarauer Angriffe zum Torerfolg führte.

Gespannt war man nun auf die Auftritte des SC Steinen Basel. Das Team aus der 3. Liga hielt sich wacker. Dass es keinen einzigen Punkt erzielte, bildete seine Leistung nicht vollständig ab. Vanessa Degen, den Blue Stars aus ihrer Zeit als Juniorin bei den Old Boys Basel noch aus einem Hallenturnier in Basel und einem Freundschaftsspiel in Zürich in bester Erinnerung und der grösste Aktivposten der Baslerinnen, bezeichnete das Resultat als frustrierend. Der Schritt zum Erwachsenenfussball ist nicht immer einfach, besonders wenn die Lehre in der entsprechenden Lebensphase halt vor dem Fussball kommt. Ihre Qualitäten konnte Vanessa dennoch mehrmals unter Beweis stellen, denn gegen Niederweningen fehlte wenig zu einem Punkt, nachdem sie die frühe Führung des Gegners durch Nathalie Schneider bei 4:30 mit einem herrlichen Flachschuss ins weite Eck hatte ausgleichen können. Der Siegtreffer, wieder durch Schneider, fiel erst bei 1:10. Noch besser sah es gegen Oerlikon aus, nachdem Captain Jeannine Ryser und Vanessa Degen eine Zweitoreführung der Zürcherinnen bis 5 Minuten vor Schluss hatten ausgleichen können. Die Oerlikerinnen legten aber in der letzten Minute noch zwei Tore nach und konnten auch diese Partie für sich gewinnen. Auch gegen Richterswil/Wädenswil sahen die Baslerinnen recht gut aus und verloren nur knapp mit 1:2.

Am anderen Ende der Tabelle kam es in der zweiten Runde zu einer Art „Final“ zwischen Oerlikon und dem FC Aarau – auch wenn man das hier noch nicht wusste. Beide Teams hatten bis dahin zweimal nicht verloren, wobei die Aarauerinnen im zweiten Spiel gegen die Winti Panthers dank einem sehenswerten Tor zu einem knappen 1:0 gekommen waren: Géraldine Sommer hatte den Ball im 7-er Raum auf sehenswerte Weise unter Kontrolle und dann aus der Drehung heraus im Winterthurer Goal untergebracht. Oerlikon hatte gegen Aarau das Glück, mit einem Blitzstart schon nach einer halben Minute durch die stark spielende Diana Frehner in Führung zu gehen. Spielmacherin Sofia Bösch hätte kurz darauf fast nachlegen können, aber danach besannen die jungen Aarauerinnen sich auf ihre technischen Stärken und nahmen nach und nach das Heft in die Hand. Zuerst traf die überragende Sheryl Hochuli den Pfosten. Kurz darauf rettete Oerlikons Evelyne Eichenberger gegen Michela Quadri. Einen Penalty des Aarauer Goalies Jil Schneider lenkte Sereina Moscon mit dem Fuss an den Pfosten. Auch die Versuche von Jana Bötchi und Johanna Meister konnten die Zürcherinnen zunichte machen und so früh die Weichen in Richtung Turniersieg stellen. Die Partie gegen Steinen Basel stand zwar mitunter auf der Kippe, aber der 4:2 Sieg war letztlich verdient, genauso wie die 2:0 Erfolge gegen Richterswil und Wil.

Die Aarauerinnen liessen nach der Niederlage gegen OP nichts mehr anbrennen und brachten mit ihrem Kombinationsspiel die Reihen der Gegner durcheinander. Richterswil/Wädenswil besiegten sie gleich mit 4:0, wobei die sich tapfer wehrenden Zürcherinnen das Pech hatten, durch einen „Übertreter“ in der 6. Minute Jessica Marty mit Verdacht auf eine Bänderverletzung zu verlieren. Dies benachteiligte die mit nur 8 Spielerinnen angereiste Equipe zusätzlich, so dass die Aarauerinnen aus dem 1:0 einen deutlichen Sieg machen konnten. Auch gegen Niederweningen gewannen sie deutlich mit 4:1, gegen Steinen Basel mit 3:0.

Der FC Richterswil/Wädenswil kämpfte grossartig und hätte sich mit der Leistung einen Einzug in die Top 4 verdient gehabt. Trotz der Mehrfacheinsätze blieb insbesondere die Achse um Michelle Oertle und Céline Zgraggen während des ganzen Turniers ein Torgarant. Im letzten Spiel gegen den FC Wil hätte den Zürcherinnen ein Unentschieden für den vierten Platz genügt. Sie kontrollierten das Spiel auch sicher, erhielten aber aus dem Nichts in der zweitletzten Minute ein Gegentor durch Caroline Hados Weitschuss. Bitter war dann, dass der Unparteiische bei einer umstrittenen Strafraumszene nicht auf Penalty entschied, bei der Céline Zgraggen 45 Sekunden vor der Sirene grenzwertig angegangen wurde. So behielten die St. Gallerinnen das bessere Ende für sich. Auch sie verdienten sich die Qualifikation für den A-Halbfinal aber redlich, denn angeführt vom starken Captain Nadine Scheiwiller schafften sie gegen die starken Aarauerinnen ein 0:0, genau gleich wie gegen die im Laufe des Turniers immer stärker werdenden Winti Panthers. Der Erfolg des FCW gegen Steinen war zwar knapp, aber verdient, auch wegen dem genialen Steilpass von Nadine Scheiwiller, der Sarah Kammermanns 1:0 vorausging. Bei der 0:3-Niederlage gegen den FC Niederweningen war der FCW insgesamt das aktivere Team.

Eine Achterbahnfahrt erlebte der FC Niederweningen mit dem talentierten Captain Nathalie Schneider. Nach der Startniederlage gewann man gegen den SC Steinen Basel mit 2:1, verlor dann aber wieder gegen Richterswil/Wädenswil 0:2. Gegen den FC Wil feierte man einen 3:0-Sieg mit zwei Treffern der wirbligen Xiorimar Brito und einem feinen Tor von Anja Surber nach einem Duell mit dem Wiler Goalie Selina Steinemann. Schliesslich blieb man gegen die Aarauerinnen chancenlos, auch wenn Nathalie Schneider nach einem Doppelpass mit Sabrina Rakita bei 4:30 noch den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer zum 2:1 erzielen konnte.

Aber wie erging es dem Beach Soccer Team der Winti Panthers? Zu Turnierbeginn konnte man gut sehen, dass bei ihnen der Abstand zum Futsal einiges grösser ist als bei den Kolleginnen vom grünen Rasen. Besonders die Raumaufteilung klappte nicht optimal und die erste Partie gegen den FC Richterswil/Wädenswil machte einen zerfahrenen Eindruck (0:0). Im Laufe des Turniers wurden die technischen Stärken des Teams aber sichtbar. Gegen Aarau setzte es nur eine knappe 0:1-Niederlage ab, dann liess das von Toja Rauch und dem reflexstarken Goalie Melanie Reutimann geführte Team nichts mehr anbrennen. Die Winterthurerinnen besiegten Steinen Basel mit 2:0 und spielten gegen Wil 0:0. Den Match gegen Niederweningen konnten sie bei 1:30 durch Toja Rauch vom 0:1 zum 2:1 drehen und im Schlussmatch gegen die Turniersiegerinnen aus Oerlikon trotzten sie diesen als einziges Team beim 2:2 einen Punkt ab.

Ein grosses Lob gehört den Schiedsrichtern, die ihre Arbeit mit grosser Sachkunde und einer Portion Humor machten. Wie fair das Turnier war, zeigen zwei Beispiele. So kam die Futsal-Regel, dass nach dem vierten Foul jedes weitere zu einem Strafstoss aus 10 m führt, nur einmal zur Anwendung. Mit dem ersten dieser Strafstösse scheiterte Jessica Marty vom FC Richterswil/Wädenswil an Niederweningens Goalie Nadja Enzeler. Beim nächsten Versuch traf Céline Zgraggen zum 0:1 für das Team von Zürichsee. Der zweite Vorfall betrifft die einzige gelbe Karte. Eine Abwehrspielerin des FC Aarau wusste sich nach einem Ballverlust im Spiel gegen Niederweningen nur mit einem taktischen Foul zu helfen. Um die berechtigte Karte zeigen zu können, musste der Schiedsrichter diese allerdings zuerst aus seiner Trainerjacke am Spielfeldrand holen.

Torschützenkönigin wurde mit sechs Treffern Leutrime Bushati vom FC Oerlikon-Polizei.

 

Resultate:

FC Niederweningen – Oerlikon-Polizei 1:5

FC Richterswil/Wädenswil – BSC Winti Panthers 0:0

FC Aarau U19 – FC Wil 0:0

SC Steinen Basel – FC Niederweningen 1:3

FC Oerlikon-Polizei – FC Richterswil/Wädenswil 2:0

BSC Winti Panthers – FC Aarau U 19 0:1

FC Wil – SC Steinen Basel 1:0

FC Niederweningen – FC Richterswil/Wädenswil 0:2

FC Aarau U 19 – FC Oerlikon-Polizei 0:1

SC Steinen Basel – BSC Winti Panthers 0:2

FC Wil – FC Niederweningen 0:3

FC Richterswil/Wädenswil – FC Aarau U19 0:4

FC Oerlikon-Polizei – SC Steinen Basel 4:2

BSC Winti Panthers – FC Wil 0:0

FC Niederweningen – FC Aarau U19 1:4

SC Steinen Basel – FC Richterswil/Wädenswil 1:2

FC Wil – FC Oerlikon-Polizei 0:2

BSC Winti Panthers – FC Niederweningen 2:1

FC Aarau U19 – SC Steinen Basel 3:0

FC Richterswil/Wädenswil – FC Wil 0:1

FC Oerlikon-Polizei –  BSC Winti Panthers 2:2

 

Schlussrangliste:

  1. FC Oerlikon Polizei
  1. FC Aarau U19
  1. BSC Winti Panthers
  1. FC Wil
  1. FC Richterswil/Wädenswil
  1. FC Niederweningen
  1. SC Steinen Basel

 

Turnierbericht:

Roger Weber, FC Blue Stars Zürich

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